Lace-stricken-Anleitung

Lace-stricken-Anleitung

Filigrane Lochmuster meistern mit der richtigen Technik und Ausstattung

Selbstgestrickte Kleidung ist nicht nur für den Winter ein modisches Muss, sondern sorgt auch im Herbst, im Frühjahr und an kühlen Sommerabenden für Komfort und Wärme. Dabei kommt es nicht allein auf die Wahl der Wolle an, sondern ebenso auf das Muster.  Besonders filigrane Lochmuster wie Lace bringen bei selbstgestrickten Herbst- und Frühlingsstücken eine schöne Abwechslung zum einfachen rechts- oder links-Stricken. Auch fortgeschrittene Strickerinnen und Stricker suchen immer wieder die neue Herausforderung, die das Lochmuster-Stricken bereithält. In diesem Beitrag findest du nicht nur eine kostenlose Lace-Stricken-Anleitung, sondern auch wertvolle Hinweise zu Garn, Technik und Musterwahl.

Worum handelt es sich beim Lace-Muster

Lace steht für zarte, spitzenartige Lochmuster, die jedes Strickstück leicht und elegant wirken lassen – ähnlich wie beim Ajourmuster. Das Wort ‚Lace‘ stammt aus dem Englischen und bedeutet ‚Spitze‘. Entsprechend zeichnen sich Lace-Muster durch eine besonders feine, luftige Struktur aus. Beliebte Strickstücke mit diesen Lacemustern sind daher Schals, Tücher oder Stolen. Sie sind für kühle Sommertage sowie im Herbst und Frühling gut geeignet, da sie Wärme spenden, ohne den Körper zu überhitzen. Dies liegt vor allem an den Garnen, die für dieses Muster verwendet werden. Neben Schals und Tüchern lassen sich aber auch filigrane Pullover oder Jacken wunderbar im Lace-Muster stricken.

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© Galina – stock.adobe.com

Die geeignete Wolle zum Lace-Stricken

Um das Lace-Muster klar herausarbeiten zu können, wird in der Regel ein feines Garn verwendet. Die Wollstärke bietet dabei aber einen gewissen Spielraum und kann nach eigenen Präferenzen  ausgewählt werden. Dennoch gibt es Garne, die sich besonders gut für Lace eignen. Dazu gehören natürliche Fasern wie Mohair, Kaschmir, Angora oder Alpaka. Diese sind elastisch und können unterschiedliche Fadenspannungen während des Strickens ausgleichen. Von synthetischen Fasern ist hingegen abzuraten, da ihnen die notwendige Elastizität fehlt, um kleine Unregelmäßigkeiten zu kompensieren.

Doch nicht nur die eben genannten Garne sind zum Stricken des Lochmusters geeignet. Auch hochwertige Merinowolle ist sehr gut geeignet. Bei Merino handelt es sich um eine besonders feine und weiche Wollart, die ebenfalls elastisch und formbeständig ist, sodass ein definiertes und klares Muster entstehen kann. Hier bietet sich beispielsweise Merino Extra Fine an, das zudem auch noch besonders pflegeleicht ist.

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Auch Baumwolle eignet sich für Lace, gerade für Accessoires und leichte Sommerkleidung. Durch die klare Struktur kommt dieses Muster ebenfalls gut zur Geltung. Da reine Baumwolle jedoch wenig elastisch ist, sind Baumwollmischungen die bessere Wahl.

Darüber hinaus können auch Mischgarne verwendet werden. So können auch Mischungen mit Kunstfasern oder Mischungen aus reinen Naturfasern zum Lace-Stricken verwendet werden. Hier bieten sich Polyamid, Seide oder Wolle gemischt an.

Die Garnfarbe kannst du ganz nach deinem Geschmack wählen. Achte jedoch darauf, dass die Lichtverhältnisse beim Stricken besonders gut sind, wenn du ein dunkles Garn verwendest – sonst lassen sich Fehler im Muster nur schwer erkennen.

Gestrickter DROPS Schal in ”Lace” oder ”BabyAlpaca Silk” mit Lochmuster

Welche Stricknadeln sind zum Lace-Stricken geeignet?

Bei der anspruchsvollen Technik des Lace-Strickens ist es empfehlenswert, Stricknadeln zu wählen, die eine etwas größere Stärke besitzen als das verwendete Garn. Dadurch wirkt dieses feine Muster noch luftiger und leichter. Die Nadeln dürfen im Verhältnis zum feinen Garn also ruhig etwas dicker ausfallen.

Ein Lace-Strickmuster lässt sich sowohl mit langen Stricknadeln als auch mit einer Lace-Rundstricknadel umsetzen. Letztere eignet sich nicht nur für das Stricken in der Runde, sondern ermöglicht auch ein besonders komfortables Arbeiten – ideal für größere oder locker gestrickte Projekte.

Drops Design Rundnadeln Pro Classic Messing 80 cm

Vorbereitungen zum Lace-Stricken

Neben dem passenden Garn und geeigneten Stricknadeln, etwa einer Lace-Rundstricknadel, wird zunächst ein Muster ausgewählt, mit dem du dein Lochmuster stricken kannst. Dabei ist es wichtig, die Strickschrift lesen zu können. Sie zeigt ein wiederkehrendes Muster, den sogenannten Rapport, das fortlaufend wiederholt wird.

Lace-Stricken-Anleitung: Strickschrift lesen

Lochmuster ohne Anleitung zu stricken, ist sehr schwierig und nur für Geübte machbar. Um einem Muster folgen zu können, ist es wichtig, sich mit der Strickschrift vertraut zu machen und sie lesen zu können. In unserer Lace-Stricken-Anleitung wird dies Schritt für Schritt erklärt: Das gewünschte Muster wird in einem Kästchenraster dargestellt.

Dabei gibt es vier verschiedene Zeichen, die je nach Herausgeber der Strickschrift unterschiedlich aussehen können und deshalb in einer Legende erklärt werden. Eine typische Legende sieht so aus:

  • Ein leeres Kästchen steht für eine rechte Masche.

  • Ein Kästchen mit einem „–” bedeutet eine linke Masche.

  • Ein „X” im Kästchen zeigt an, dass zwei Maschen rechts zusammengestrickt werden.

  • Ein „O” im Kästchen steht für einen Umschlag.

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So kannst du das Muster Reihe für Reihe mit der Rundstricknadel nachstricken und erkennst sofort, welche Masche du an welcher Stelle stricken musst. Mit einer solchen Strickschrift ist das Lace-Muster auch für Anfänger gut machbar.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum einfachen Lace-Stricken

Um ein schlichtes Lochmuster zu stricken, werden mehrere Grundtechniken benötigt: der Überzug (zwei Maschen überzogen zusammenstricken), das normale Zusammenstricken von Maschen, rechte und linke Maschen sowie der Umschlag, bei dem der Faden über die Nadelspitzen gelegt wird. Auf diese Weise entstehen die typischen Lochmuster. Wichtig für den Einstieg ist, dass du die Grundmaschen rechts und links sicher beherrschst. Hier die Vorgehensweise:

  • für den Anfang ein leichtes Muster wählen
  • als Erstes eine Strickprobe anfertigen
  • die Strickprobe beurteilen – sowohl optisch als auch in Bezug auf die Maschenprobe
  • Maschen anschlagen und die erste Reihe stricken
  • dabei auf die Strickschrift achten
  • zunächst eine Reihe rechts, dann eine Reihe links stricken, um einen glatten Vordergrund zu erhalten
  • für eine Öffnung im Muster zwei Maschen rechts verschränkt zusammenstricken
  • in der nächsten oder übernächsten Reihe, je nach Strickschrift, an dieser Stelle einen Umschlag über die Nadel legen
  • in der folgenden Reihe wird der Umschlag als normale Masche gestrickt und das Loch dadurch wieder geschlossen

Das Muster wirkt dadurch durchbrochen und sehr filigran. Auch wenn es sich zunächst etwas kompliziert anhören mag, ist Lace-Stricken mit einer guten Anleitung gar nicht so schwer. Am besten beginnst du mit einfachen Projekten – etwa mit einem Schal.

Sea Lace Vest Gestrickter Pullunder in DROPS Alpaca

Socken mit Lace stricken

Im Sommer werden gerne Spitzensocken in Ballerinas oder anderen leichten Schuhen getragen. Mit unserer Anleitung ist es ganz einfach, Lace zu stricken, und auch Socken gelingen dir mit dem filigranen Muster mühelos. Eine praktische Hilfe bietet das addi Sockenwunder Lace, eine kleine Rundstricknadel, mit der sich Strümpfe in Spitzenoptik besonders angenehm und gleichmäßig stricken lassen.

addi Sockenwunder Lace Rundstricknadel

Mit unserer Lace-Stricken-Anleitung direkt loslegen

Wenn du dich an die Tipps in unserer Strickanleitung hältst, ist das Lace-Stricken auch für Anfänger im Lochmusterstricken leicht umzusetzen. Die mit dieser Technik gestrickten Teile eignen sich hervorragend für kühle Sommertage sowie für die Übergangszeit im Frühling und Herbst. Neben klassischen Stolen, Tüchern und Schals können auch leichte Pullover oder feine Spitzensöckchen im Lace-Muster entstehen. Unsere kostenlose Lace-Stricken-Anleitung zeigt dir Schritt für Schritt, wie du filigrane Muster einfach und sicher umsetzen kannst.